Ein virtueller Vergnügungspark mit Cartoons, Comics, altem Spielzeug, Genrefilmen und Texten über pixelige Videospiele, und über Verrückte.

Bugtopia – mein erstes Computerspiel

bugtopia-bannerGestern ist Bugtopia erschienen, mein erstes (und vielleicht einziges, mal sehen) Computerspiel. Es ist ein klassisches Point-&-Click-Adventure á la The Secret of Monkey Island oder King’s Quest oder Baphomets Fluch – man läuft mittels Maussteuerung durch eine Welt mit der man interagiert, man findet und benutzt Gegenstände, redet mit den Gestalten, denen man begegnet, und versucht, verquere Rätsel zu lösen. Hier geht es aber nicht um untote Piraten oder das Schicksal von Atlantis, sondern eigentlich nur um ein außerirdisches Tintenfischwesen, das eine Bruchlandung auf der postapokalyptischen Erde hingelegt hat und nun irgendwie aus der verfallenen Hochschule entkommen muss, durch deren Dach es gekracht ist.

bugtopia-screenshot-03Entstanden ist Bugtopia für Studiport.de, eine von den Hochschulen und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft in NRW bereitgestellte Plattform für Studienanfänger_innen, mit der man sein Abi-Wissen in den Bereichen Mathe sowie Sprach- und Textverständnis wieder auf den Soll-Stand bringen kann. Dazu stehen allerlei Erläuterungen, Übungen und Kompaktinfos (zum Schnell-noch-mal-spicken vor der entscheidenden Klausur) bereit – und jetzt eben auch ein Spiel. Neben den genretypischen Knobeleien enthält Bugtopia deswegen eine ganze Reihe Rätsel zur deutschen Sprache. Das Besondere ist aber, dass der Spielfluss nicht unterbrochen wird für irgendeine Aufgabe, die eigentlich nichts mit der jeweiligen Spielsituation zu tun hat, sondern dass alle Übungen in die Handlung integriert sind.

bugtopia-screenshot-01Abgesehen von der Vorgabe, dass es Rätsel geben musste, die im Zusammenhang mit dem Stoff der Lerneinheiten stehen, hatte ich völlige Gestaltungsfreiheit. Ich kann den Verantwortlichen nicht genug für dieses Vertrauen danken, zumal sie ein gewisses Risiko eingegangen sind, denn das Ganze war im Wesentlichen ein Ein-Mann-Projekt. Ich habe das Spiel designt, programmiert, getextet und Grafik, Animationen und Musik gemacht. Insgesamt enthält Bugtopia 16 handgezeichnete Räume und Kulissen sowie 19 Figuren, die mit wahrscheinlich mehr als 1000 Einzelbildern animiert sind, und irgendwas um die 1000 bis 1500 Dialogzeilen (ich habe bei beidem irgendwann aufgehört zu zählen). Unterm Strich steckt ein dreiviertel Jahr meines Lebens da drin (wobei ich offen gestanden keine Ahnung habe, ob das für so ein Projekt viel oder wenig ist).

bugtopia-screenshot-02Natürlich bin ich nicht zufrieden. Ich habe noch dutzende kleine Stellen auf dem Zettel, an denen ich den Spielfluss verbessern könnte, eine Liste mit zig kleinen Bugs (die wahrscheinlich nur mir auffallen), und ich musste aus Zeitgründen die Soundeffekte und ein paar Animationen streichen – vorerst. Es ist fest eingeplant, dass Bugtopia für die nächsten ein bis zwei Jahre supported wird, es wird also regelmäßige Updates geben, die nicht nur Bugs fixen, sondern auch neuen Content zum Spiel hinzufügen. Ich hoffe jetzt erstmal, dass ich für diese Version 1.0 nichts Wichtiges übersehen habe und setze mich im Januar wieder dran.

Bis dahin: Ladet es euch runter. Es ist komplett gratis, verfügbar ohne Anmeldung oder Registrierung. Laufen sollte Bugtopia auf jedem nicht völlig antiken Windows-Rechner, Versionen für MacOS und eventuell Linux schiebe ich möglichst bald hinterher. Spielt es. Und dann schreibt mir. Vielleicht erbarme ich mich und gebe Tipps.

UPDATE, 24.01.19
Gestern ist Version 1.1 erschienen und kann hier heruntergeladen werden. Die neue Version enthält ein paar Fehlerkorrekturen und Verbesserungen. Eure bestehenden Spielstände könnt ihr weiter verwenden.




Kommentieren