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Fantasy Filmfest 2013: You’re next

Ein wohlhabendes Ehepaar findet sich mit seinen vier Kindern und deren Partnern zu einem gemeinsamen Essen zusammen. Plötzlich wird die Familie von einem Unbekannten unter Beschuss genommen. Es kommt zu ein paar heimtückischen Morden, bis die Partnerin eines der Söhne den Spieß umdreht.

Von Regisseur Adam Wingard kenne ich nur den misslungenen A Horrible Way to Die. Das ist keine gute Voraussetzung, insbesondere nicht mit dem Wissen, dass Wingard mit hirntoten Horror-Spacken wie Ti West abhängt (der hier auch eine kleine Rolle spielt, mit der mimischen Vielfalt eines Stück Holz). Das ist, ich hab’s schon mal gesagt, genau die Clique, die immer wieder Filme dreht, bei denen man genauso gut zwanzig Minuten zu spät ins Kino kommen kann, denn bis dahin kommen in der Regel nur Laberszenen, deren einzige Funktion es ist, das anschließende Gemetzel auf abendfüllende Länge zu strecken, und You’re next ist keine Ausnahme. Nach einem 08/15-Slasher-Intro werden uns in einem langatmigen Akt, in dem die Kinder am Haus der Eltern ankommen und dort miteinander essen, die zehn Figuren vorgestellt, die völlig uninteressant bleiben und mehrheitlich sowieso nichts als Kanonenfutter sind.

Spätestens ab dem Angriff auf die Familie nämlich kippt You’re next sowieso jeden Versuch, eine Geschichte zu erzählen, in die Tonne und kapriziert sich als unverfrorener Crowdpleaser. Er nimmt jeden Affekt, jeden möglichen Gag, jeden Schreck-Moment mit, ohne Rücksicht auf Logik oder tonale Kohärenz. Er ist ein Film für ziemlich niedere Instinkte, und das macht er nicht schlecht. Das ist filmisches Fast Food, und das bedeutet auch, dass You’re next zwar unterhält, aber nicht satt macht. Man stopft sich mit Scheiße voll, geht fettgefressen nach Hause, ist nach zehn Minuten wieder hungrig und hat am nächsten Morgen schon vergessen, dass man da war. Kann man mal machen, aber gut ist das nicht. The Durchschnitt.



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2 Kommentare

1) Reini

19. September 2013, 10:43

„hirntoten Horror-Spacken wie Ti West“ – der Ti-West-Fanclub (auch im Namen vom Doc) protestiert hiermit offizielle gegen diese Formulierung… 🙂

2) Peroy

23. September 2013, 09:06

Der Ti West-Fanclub darf sich mal geschlossen in die Ecke stellen und schämen… also alle beide…

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