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Fantasy Filmfest 2013: Zombie Hunter

Wegen irgendeiner Droge sind alle Menschen Zombies geworden. Der Zombie-Hunter fährt durch die Wüste und überrollt einen Zombie. Dann kommt er an eine Tanke und erschießt noch mal zwei Zombies. Dann landet er bei einer WG von Überlebenden. Einer davon ist Danny Trejo. Sie sitzen an einem Tisch und reden ein wenig. Und so weiter.

Zombie Hunter verspricht streng nach Blaupause alle Schlüsselreize, die das Dosenbier-Publikum ansprechen, Zombies, Splatter, Stripperinnen, Grindhouse-Look, Narbenfresse Danny Trejo. So was wollen die Fans sehen, zumindest haben sie die Postproduktion des Films per Kickstarter finanziert. So was guckt man, grade um Mitternacht, am besten mit einer großen Portion Nachos und einem Liter Cola. Ich schaffe es schwer beladen und mit leichter Verspätung ins Kino und sehe noch, wie ein Nachrichtensprecher rosa Schleim kotzt, weil er die Zombie-Droge genommen hat, während gerade über genau diese Droge berichtet wird. Ein Gag!

Dann der Vorspann. Meine Nachos sind pappig, wahrscheinlich hab ich die vom Boden zusammengefegten letzten Reste bekommen.

Jetzt passiert was: die Welt ist untergegangen. In seiner ersten Szene begegnet der Zombie-Hunter in seinem Mad-Max-mäßigen Auto mitten in der Wüste einem Zombie, tritt das Gas durch und überfährt ihn. In dieser kurzen Sequenz sind bereits so viele vermeidbare Achsensprünge, dass sich bei mir erste Zweifel ob der Sinnhaftigkeit des Kinobesuchs einstellen.

Jetzt kommt die Szene mit der Tankstelle, da passiert eigentlich nichts. Es passiert so wenig, dass die Produzenten einen ziemlich offensichtlich nachträglich konzipierten Off-Monolog auf die Tonspur gelegt haben, der davon erzählt, wie krass das Leben so ist, mit den Zombies und alles. Das Geschehen ist dadurch nicht weniger langweilig, nur hört man halt nicht mehr aufgrund völliger Abwesenheit von Handlung die Grillen zirpen.

Dann taucht die Stripperin auf, dann Danny Trejo. Es wird viel um einen Tisch herumgesessen und unmotiviert gequasselt. Ich esse meine Nachos auf und gehe nach nur 15 Minuten Film nach Hause.

Das war mal ein selten kurzer Abend. Die Zutaten zum launigen Volltrash sind da, aber zusammengerührt von Leuten, die mit einer handwerklichen und erzählerischen Gleichgültigkeit und Inkompetenz glänzen, die ich sonst nur von deutschen Amateurfilmern kenne. Danny Trejos Auftritt habe ich übrigens fast komplett gesehen. Dem Vernehmen nach erschien nur Sekunden nachdem ich den Saal verlassen hatte ein CGI-Monster und macht ihn platt, nachdem er vielleicht für fünf Minuten im Film zu sehen war . Natürlich füllt sein Gesicht trotzdem ein Viertel des Posters. Eine einzige, dreiste Abzocke. The Bad.




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