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Fantasy Filmfest 2012: The Pact

Nachdem Nicole bei einem Besuch im Haus ihrer kurz zuvor verstorbenen Mutter spurlos verschwunden ist,macht sich ihre Schwester Annie auf die Suche nach ihr und sieht sich mit übernatürlichen Kräften konfrontiert.

Alle Jahre wieder gibt es mindestens einen Geisterhausfilm auf dem Fantasy Filmfest zu begucken. Manche sind gut, einige sind mies, viele sind überflüssiger Durchschnitt, und die allermeisten sehen sich ziemlich ähnlich. The Pact ist da anders: statt einem der typischen gotischen Landhäuser mit kathedralenartiger Architektur gibt es hier nur ein kleines, unspektakuläres Häuschen, statt finsterer Wälder nur irgendeinen kalifornischen Vorort. Das ist, je nach Betrachtungsweise, eine Authentifizierungsstrategie, die den Horror mal wieder aus der Märchenecke holt, ihn in unserer Nachbarschaft ansiedelt und damit direkter erfahrbar macht. Oder es ist dem vermutlich übersichtlichen Budget geschuldet. Das allerdings ist kein Vorwurf, denn The Pact ist Low Budget im besten Sinne, er wirkt an keiner Stelle, als würde ihm das nötige Geld fehlen – er erzählt einfach nur eine kleine Geschichte, und das macht er sehr gut.

Was anfangs vorhersehbar und wie von der Stange wirkt, erfährt nach und nach ein paar Wendungen, die dem Film seine Daseinsberechtigung geben, weil er am Ende zu einem Genre-Mix wird, den ich so tatsächlich noch nicht gesehen habe (und der darüber hinaus noch ein paar für schreckhafte Gemüter ganz ordentliche Buh!-Momente hat). Auf dem Weg dahin schmeißt The Pact alles in die Runde, was das Genre zu bieten hat, Ouija-Bretter, Geisterfotografie, ein creepiges Medium, finstere Vergangenheiten, schlimme Kindheit, etc. pp.. Als Fan verspukter Gebäude fühlt man sich zuhause, und als ob das noch nicht gereicht hätte, bekommt man ein Finale, das darauf deutet, dass sich Autor und Regisseur Nicholas McCarthy (der hier sein Regiedebüt liefert) intensiv mit den Texten von Carol Clover und Konsorten auseinandergesetzt hat. Doch, das hat sich gelohnt. The Good.




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